Wer will Wolle
Praxissemester in der Naturschutzstation Östliche Oberlausitz e.V.
Wofür verwenden wir Schafwolle? Und woher kommt Sie?
Diesen und ähnlichen Fragen bin ich in den letzten Wochen im Rahmen meines Praxissemesters des Studiengangs Ökologie und Umweltschutz in der Naturschutzstation Östliche Oberlausitz e.V. nachgegangen und habe mich intensiv mit dem Thema „Vermarktung von Schafwolle“ befasst.
Hier, am Rande des Biosphärenreservats, beschäftige ich mich nicht nur mit dem Potential des Rohstoffs Wolle, einer einzigartigen Naturfaser die mehr Aufmerksamkeit verdient hat, sondern unterstütze das Team der Naturschutzstation in der Landschaftspflege, in der Umweltbildung und in verschiedenen Artenschutzprojekten, wie beispielsweise der Kontrolle des Amphibienschutzzauns.
Die Wolle der über 300 Moorschnucken (Ovis Aries (ammon) f. aries), die jährlich im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft die Landschaft pflegen, wird die Naturschutzstation aktuell nicht los. Denn Wolle ist nach der Verordnung EG Nr. 1069/2009 ein tierisches Nebenprodukt der Klasse 3, fällt also unter die Kategorie Sondermüll und muss kostenpflichtig entsorgt werden. Um auf das Problem der Wolle Vermarktung aufmerksam zu machen, kam der MDR Sachsen für ein Interview zu uns. https://www.tagesschau.de/inland/regional/sachsen/mdr-naturschutzstation-in-foerstgen-bleibt-auf-ihrer-wolle-sitzen-100.html
Ich finde es großartig zu erfahren, welche Interessensgruppen das Thema Schafwolle anspricht und Lösungen zu finden, den Rohstoff Wolle zukünftig mithilfe verschiedenster Institutionen wieder attraktiv zu machen. Naturschutz beginnt nämlich nicht erst auf der Wiese mit großem Artenreichtum (wie wir sie im Biosphärenreservat haben) sondern weitaus früher.
(Text: Anna Pollmann)