Moorschnucken im Einsatz
Der Förderverein hat 1992 mit 220 Moorschnucken begonnen, Zwergstrauchheide, Trockenrasen und Feuchtwiesen im Bioshärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zu pflegen. Mit Fördermitteln des Freistaates Sachsen konnten so wertvolle Flächen im Biosphärenreservat erhalten werden.
ImageDie Moorschnucke bietet ideale Voraussetzungen für den Einsatz in der Landschaftspflege. Sie ist leicht, sehr genügsam und zudem widerstandsfähig gegen Nässe und Krankheiten. Die Beweidung mit Moorschnucken ist effektiv, da hierdurch die Grünmasse reduziert wird, die ansonsten kompostiert werden müsste.
Durch den frühzeitigen Verbiss werden Gehölze und nicht heimische Pflanzen, wie der Sonnenhut, in ihrem Wachstum gehemmt. Im Rahmen der Landschaftspflege wird auch auf minderwertigen Grünlandstandorten Heu geworben. Als Naturschutzflächen werden diese Standorte oft erst sehr spät gemäht. Durch den hohen Anteil an Rohfasern (z.B. Binsen, Schilf) sinkt die Qualität des Heus erheblich. Während es etwa als Futter in der Rinderhaltung nutzlos wäre, wird es von den Moorschnucken verwertet. Dadurch lassen sich zugleich die Kompostierungs- und Futterkosten senken. So entsteht ein Kreislaufprinzip, in dem in der Landschaftspflege die Pflanzen- und Tierproduktion gekoppelt sind.
Die Moorschnucke zählt zu den kleinsten deutschen Schafrassen. Die Körpermasse beträgt etwa 45 kg bei den Mutterschafen und etwa 75 kg bei den hornlosen Böcken. Die Moorschnucke ist die genügsamste und verbissfreudigste deutsche Landschafrasse und somit hervorragend zur Beweidung der Heide geeignet. Ihre Klauen sind sehr hart, was sie besonders widerstandsfähig gegen Nässe und Klauenkrankheiten macht. Aufgrund ihrer geringen Körpermasse und ihrer Widerstandsfähigkeit, kann sie somit auch als Weidetier auf Feuchtwiesen und Mooren eingesetzt werden, die wie die Heide ohne Beweidung zunehmend verbuschen würden. Moorschnucken haben eine saisonale Brunft (Oktober – November). Damit beschränkt sich der Ablammzeitraum auf die Monate März und April. Nach dem Ablammen bleiben die Lämmer bis zum Absetzen im August bei den Mutterschafe. Außer zur Ablammzeit und bei strengen Frostperioden befinden sich die Herden ganzjährig im Weidegang.